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Unternehmensverkauf – Konzern-M&A-Firma beauftragen oder lieber eine „kleine M&A-Boutique“?

Der Unternehmensverkauf: Kein Ende, sondern ein Übergang

Es ist ein letzter Schritt, meist eines jeden Unternehmers in seiner „Unternehmer-Laufbahn“: der Unternehmensverkauf. Doch oft wird dieser wichtige Schritt als das Ende der Geschichte eines Unternehmens gesehen, als letzte Amtshandlung – doch eigentlich ist es ein weiterer Schritt in der Entwicklung eines Unternehmens. Ein entscheidender Schritt, der Mitarbeitern und Kunden neue Perspektive gibt und das Unternehmen über die eigene „(Arbeits)zeit“ hinaus weiterleben lässt.

Oft beginnt diese Entwicklung am 60. Geburtstag. Die 6. Jetzt ist sie da. „Nur noch fünf Jahre … dann wäre ein gutes Rentenalter. Wobei: Habe ich das enorme Risiko wirklich auf mich genommen, um bis zur Rente arbeiten zu müssen?“ fragen sich viele. Und beantworten sich meist selbst die Frage mit: „Vielleicht wird es Zeit, sich mal umzuhören.“

Wo beginnt der Firmenverkauf?

Doch wo beginnt man den Weg eines Firmenverkaufs? Wie verkauft man eigentlich das eigene Unternehmen? Woher weiß ich, was mein Unternehmen wert ist? Und vor allem: Wer zahlt mir den Preis, den ich für mein Unternehmen haben möchte?

Fragen, die gar nicht so leicht zu beantworten sind, wenn man sich bisher in seinem Leben eher mit operativen oder handwerklichen Themen beschäftigt hat.

Warum M&A-Berater wichtig sind

Die Antwort ist eigentlich recht leicht mit einer Gegenfrage zu beantworten: Wenn Sie einen Rechtsfall haben – an wen wenden Sie sich? An Ihren Anwalt. Wenn Ihr Auto repariert werden müsste – an wen wenden Sie sich? An eine Werkstatt. Wenn Sie Knieprobleme haben – an wen wenden Sie sich? An einen Orthopäden.

Bedeutet: Meist wendet man sich an die Spezialisten des jeweiligen Fachs. Beim Unternehmensverkauf sind diese Spezialisten die M&A-Berater – oder auch Nachfolgeberater für Unternehmensverkauf genannt.

Sie kennen sich im Detail mit dem gesamten Prozedere eines Firmenverkaufs aus. Sie haben das Netzwerk zu potenziellen Käufern. Sie sind oft auch das offene Ohr und die Firewall zum Käufer. Gute Sell-Side-M&A-Berater vertreten Ihre Interessen, als sei es ihr eigenes Unternehmen.

Sie analysieren in ihren Infomemoranden die größten Alleinstellungsmerkmale, Wettbewerbsvorteile und identifizieren verlorenes EBITDA. Sie entwerfen Businesspläne und begleiten die Letter-of-Intent-Verhandlungen, die schließlich im Kaufvertrag münden.

M&A-Konzernberatung oder M&A-Boutique?

Was ist eine M&A-Konzernberatung?

M&A-Konzernberatungen sind Unternehmen mit mehreren Tausenden von Beratern weltweit. Sie beraten häufig Konzerne oder größere Unternehmen ab einer bestimmten Umsatzgröße. Neben der reinen M&A-Transaktionsberatung bieten sie oft weitere Dienstleistungen für die Käuferseite an – wie Financial Due Diligence (FDD), Legal Due Diligence (LDD) sowie teilweise eine Post-Merger-Integration.

Ihre Vorteile: internationale Vernetzung, tiefe Branchenerfahrung und große interne Ressourcen. Sie gleichen in ihrer Arbeitsweise oft „Generalisten“.

Was ist eine M&A-Boutique?

M&A-Boutiquen hingegen sind meist kleinere, spezialisierte Beratungshäuser (<50 Mitarbeiter). Sie haben in den meisten Fällen einen klaren Branchenfokus und sind – bezogen auf deutsche M&A-Boutiquen – in der DACH-Region aktiv, mit Projekten, die sich auch auf den EU-Raum erstrecken.

Ihr Vorteil: ein enges Netzwerk an strategischen Käufern in spezifischen Fokusbranchen sowie detailliertes Wissen über branchentypische Multiplikatoren und Deal-Strukturen. M&A-Boutiquen punkten außerdem mit schlankeren Prozessen und spezialisierten Teams, was oft zu attraktiveren Pricing-Modellen führt. Sie gleichen individuellen „Spezialisten“.

Welche Beratung passt zu meinem Unternehmen?

Letztendlich lässt sich nicht pauschal sagen, welcher Weg der richtige ist – denn je nach Situation gibt es unterschiedliche Anforderungen und Zielsetzungen. Verkauft man ein Unternehmen mit mehreren internationalen Niederlassungen und komplexem Know-how über verschiedene Rechtssysteme, kann eine global aufgestellte Konzernberatung mit weltweiten Standorten die passende Wahl sein – Konzerne beraten Konzerne.

Aber auch Konzerne greifen gezielt auf M&A-Boutiquen zurück, wenn es um tiefes Branchenverständnis und maßgeschneiderte Analysen geht – und um hochwertige, detaillierte Infomemoranden zu erhalten.

Hop oder Top gibt es – wie meist im Leben – nur selten. Am Ende entscheidet nicht die Größe der Beratung, sondern ob sie zum Zwischenschritt in Ihrer Unternehmensgeschichte passt.

Haftungsausschluss

Dieser Beitrag wurde mit größter Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Dennoch kann keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Inhalte übernommen werden. Die Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine rechtliche, steuerliche oder unternehmensstrategische Beratung dar. Eine individuelle Prüfung durch qualifizierte Fachleute wird ausdrücklich empfohlen.

Der Autor sowie Adams Strategy übernehmen keinerlei Haftung für etwaige Entscheidungen oder Handlungen, die auf Grundlage dieses Artikels getroffen werden.


Hinweis: Dieser Artikel ist Teil unserer Gesundheitswirtschaft-Serie. Kontaktieren Sie uns unter valuation@adamsstrategy.de für Beratungen zu M&A im Pflegebereich.